Fruchtfolge

Während bei fast allen Gartenfreunden über die Bedeutung der Bodenbearbeitung, Düngung und Sortenwahl für den Anbauerfolg Klarheit herrscht, muß man immer wieder feststellen, das der Fruchtfolge noch zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Tatsache ist jedoch, das die Einhaltung einer zweckmäßigen Fruchtfolge mindestens den gleichen Einfluß auf das Anbauergebnis hat wie z.B. die Düngung. Fruchtfolgefehler können sich nachteiliger und vor allem nachhaltiger auswirken als Düngungsfehler, die sich relativ schnell korrigieren lassen. Grundsätzlich sollte man vermeiden, zweimal nacheinander die gleiche Gemüseart auf der gleichen Stelle anzubauen. Aber auch Gemüsearten, die botanisch eng verwandt sind, also Zwiebeln und Porree, Radies und Rettich, Blumenkohl und Rosenkohl oder Tomaten und Kartoffeln, dürfen nicht nacheinander angebaut werden. Jede Pflanze beansprucht den Boden in artspezifischer Weise. Sie hinterläßt durch ihre Wurzeltätigkeit Stoffe im Boden, die für nachfolgende Pflanzen der gleichen Art unverträglich sind und sich wachstumshemmend auswirken. Je weiter auseinander zwei Gemüsearten im botanischen Verwandschaftssystem stehen, um so besser lassen sie sich nacheinander oder miteinander kultivieren. Diese Erkenntnis ist auch für den Mischanbau wichtig. Kopfsalat und Radies bzw. Rettich, Gurken und Sellerie oder Tomaten und Salat vertragen sich beispielsweise im Mischanbau recht gut. Die Möglichkeiten geeigneter Anbaufolgen und Kombinationen im Misch - und Zwischenfruchtanbau sind groß und steigen mit der Anzahl der verwendeten Gemüsearten. Die Auswirkungen von Fruchtfolgefehlern äußern sich im erhöhten, artspezifischen Krankheits - und Schädlingsbefall sowie in einem teilweise beachtlichen Ertragsrückgang. So können die Erträge bei mehrmaligem Nachbau der gleichen Gemüseart auf derselben Fläche im Vergleich zum Fruchtwechsel bis auf 50 % des Normalertrages absinken. Kommt dazu noch Krankheits - und Schädlingsbefall, so treten teilweise noch höhere Verluste auf. Zu beachten ist außerdem, das für die einzelnen Gemüsearten unterschiedliche lange Anbaupausen einzuhalten sind, um Fruchtfolgeschäden sicher zu vermeiden. Nachstehend werden für die wichtigsten Gemüsearten die notwendigen Anbaupausen in der unteren Tabelle genannt. Die Einhaltung der Anbaupausen wird bedeutend erleichtert, wenn man den Gemüsebau möglichst vielseitig gestaltet und auch die Erdbeeren, Frühkartoffeln und Zierpflanzen mit in die Gemüsefruchtfolge einbezieht. Unerläßlich ist außerdem eine exakte, jährliche Anbauplanung mit einfacher Skizze über die Aufteilung der Gemüsefläche. Nur so ist es möglich, über Jahre hinweg zu verfolgen, wann welche Gemüseart an welcher Stelle gestanden hat.

Bohnen

2 bis 3 Jahre

Endivien

2 Jahre

Erbsen

4 bis 5 Jahre

Feldsalat

1 bis 2 Jahre

Gurken

3 bis 5 Jahre

Kohlarten

3 bis 4 Jahre

Kopfsalat

1 bis 2 Jahre

Mangold

3 bis 4 Jahre

Möhren

3 bis 4 Jahre

Paprika

3 bis 4 Jahre

Porree

2 bis 3 Jahre

Radies, Rettich

2 bis 3 Jahre

Rote Rüben

3 bis 4 Jahre

Schwarzwurzeln

4 Jahre

Sellerie

3 bis 4 Jahre

Spargel

10 bis 12 Jahre

Spinat

1 bis 2 Jahre

Tomaten

3 bis 4 Jahre

Zwiebeln

4 bis 5 Jahre

Fruchtfolge für gärtnerische Kulturen (nach Reinhold)